So, nun hat es Willi unser Pflege-Igel endlich geschafft. Er ist seit drei Nächten in den Winterschlaf gefallen. Den ganzen Stress der letzten Zeit lässt er hinter sich, und lässt sich fallen in die Ruhe. Besinnlich fast zum Weihnachtsfest. Ich werde es ihm gleichtun.

Natürlich werde ich jetzt nicht einige Monate schlafen. 🙂 Sondern ich werde mit meinem Kopf in die Ruhe und Besinnlichkeit des Weihnachtsfestes eintauchen. Um dann am Ende deutlich klarer und fitter ins neue Jahr zu starten. Das alte Jahr hinter mir lassen, bewusst mit dem Erlebten und Durchlebten abschließen. Um offen zu sein für das neue, unbeschriebene Blatt des Jahres 2024.

Für mich hat dieser Jahreswechsel eine größere Bedeutung. Denn mit dem neuen Jahr beginnt für mich auch eine neue Zeit. Nach über 16 Jahren habe ich meinen bisherigen Büro-Job an den Nagel gehängt und werde nun meine Arbeitskraft und mein Herzblut künftig in eine völlig andere Tätigkeit stecken: In die Naturpädagogik und das Naturcoaching mit Qi Gong und Meditationsangeboten, dazu Naturfotografien erstellen und thematisch passende Texte, Vorträge halten. Soweit ganz grob der Plan, der sich im neuen Jahr konkretisieren wird.

Ich möchte das tun wofür ich brenne, anstatt etwas zu arbeiten, bei dem ich ausbrenne.
Burnout erscheint einem manchmal wie ein Modewort. Aber ich kann eines bestätigen: Das ist kein Zuckerschlecken und in jedem Fall sollte jeder vermeiden, einmal in einen solchen Zustand zu kommen. Lieber vorher die Notbremse ziehen, anstatt später nicht mehr schlafen zu können, mit Herzrasen, Bluthochdruck und Alpträumen zu erwachen, sich mit Schweißausbrüchen, Schwindel und Angstattacken herumschlagen zu müssen. Mit der Option, irgendwann in einer Depression zu landen. Nein, das ist kein Spaß…

Aber ein Spaß ist es, den Ballast loszulassen, der einem erst in diesen Ausnahmezustand gebracht hat.
Gestern, an meinem letzten Arbeitstag, wurde ich ausgerechnet mit folgendem Lied geweckt.

Es war so passend: Natürlich bedeutet es nun auch finanziell eine Einschränkung, ein gewisses wirtschaftliches Risiko in der Selbständigkeit. Aber es ist auch die Chance, alles noch minimalistischer zu gestalten. Was ja auch positiv für die Natur ist.

Mehr Freiheit heißt auch mehr Möglichkeiten der Selbstversorgung. Und mehr Klarheit im Kopf hängt deutlich damit zusammen, dass man einfach weniger Dinge um sich herum anhäuft. Mehr Platz in der Wohnung, ausmisten, weg vom Konsum-Wahn und hin zu einer Mentalität des Minimalismus.

Und natürlich verlässt man mit der Kündigung auch sehr liebe Kolleginnen und Kollegen. Aber man verlässt nicht sie, sondern einfach diese Arbeitswelt, in die man selbst nicht mehr passt. Gute Kontakte werden sich halten, denn wir alle sind mehr als „nur“ Angestellte, Leistungserbringer oder gar Produktionsfaktoren. Wir sind Menschen, und gute zwischenmenschlichen Beziehungen bestehen über die Arbeitswelt hinaus.

In diesem Sinne wird der Jahreswechsel für mich etwas ganz Besonderes. Das Ende eines Lebensabschnitts und der Beginn eines völlig neuen Weges, sicher mit Stolpersteinen und Verirrungen. Aber es ist wie beim Wandern: Sind es nicht gerade die Umwege abseits der ausgetretenen Pfade, die am Ende die schönsten Entdeckungen und Aussichten bieten?

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch in ein glückliches, gesundes und erfülltes neues Jahr!